Der erste Band war ja nicht schlecht. Er hat eine gute Story aufgebaut und bildete eine gute Basis mit einem eigentlich guten Konfliktpunkt dieser besonderen Gespaltenheit, die Anita verspürt.
Band zwei scheint damit aufbauen zu wollen, den der Weg führt nun zurück in die Menschenwelt. Doch diese Gespaltenheit, die hier eigentlich besonders zur Betonung kommen sollte, scheint für mich wie weggeblasen. Mit der Akzeptanz ihres neuen Namens scheint sie auch schon so ziemlich alles von der Feenwelt akzeptiert zu haben. Es ist gar kein Thema mehr, wo sie denn nun hingehört.
Sie wirkt mehr, wie eine Fee, die die Menschenwelt einfach um einiges besser akzeptiert und auch Vorteile erkennt, während ihr Schwestern einfach nur verstört mit allem wirken und es nicht einmal versuchen wollen, sich ein wenig anzupassen. Die altertümliche Sprache, die ich eher als nervig empfinde, macht es leider nicht besser, besonders weil Titania, die ja eigentlich schon länger unter den Menschen ist, selbst noch immer so seltsam spricht, was so gar nicht passt, nach all dieser Zeit.
Auch die Dynamik zwischen Tania und ihren Eltern ist einfach nur schräg. Sie sind ihre Eltern und sie anerkennt das auch, aber das war es auch. Schon jetzt wirken sie wie in den Hintergrund gerückt und die Zuneigung zu Oberon und Titania wirkt inzwischen schon genauso gut oder wohl genauso flach, denn man erkennt eigentlich keinen Unterschied mehr, obwohl die Bindungen zwischen beiden Elternpaaren eigentlich so unterschiedlich sein sollten.
Was wohl am meisten schade ist, ist, dass nach diesem Band die Menschenwelt gar nicht mehr so relevant ist. Tanias Schwestern mögen es dort nicht sonderlich und bringen es nicht einmal fertig, sich wirklich anzupassen und Tanias Verbundenheit dazu und ihre Gespaltenheit zwischen dem Leben als Fee und Mensch sind gar nicht mehr relevant. Sie ist Fee, wie jeder andere und hat nebenbei eben noch Eltern in der Menschenwelt.
An sich also wieder eine gute Geschichte, mit einem simplen Aufbau. Manchmal braucht es auch nicht mehr. Minus gibt es wohl aber dafür, dass der eigentlich wichtigste Konfliktpunkt, der auch so viele besondere Möglichkeiten aufbauen könnte, einfach einmal so gar nicht mehr relevant ist, obwohl dieser Band wohl der wichtigste gewesen wäre, um ihn zu zeigen. So wurde vieles an Potential verspielt. Das Buch ist noch immer nicht schlecht, aber es reicht doch auch nur für vier Sterne.