Stringent führt Schipperges die Thematik weiter, die er im 1. Band (Altes Testament) bereits entfaltet hat. Wieder gelingt es ihm, eine Fülle bekannter und unbekannter Komponisten und Werke ans Tageslicht zu befördern, die sich um Texte des Neuen Testamentes angenommen haben. - Wobei das Neue Testament sich nicht so leicht über einen Leisten schlagen lässt. So gibt es wenige biblische Personen, denen ein ganzes Oratorium (oder Oper, o.ä.) gewidmet wurde, ebenso wenig ein ganzes Buch, das als solches vertont wurde. Vielmehr sind es einzelne Verse, die zu Kantaten oder Motetten wurden, oder Geschehnisse, wie Geburt, Passion u.a. die mitunter aus mehreren Evangelien (plus Propheten und wieder andere) zusammengestellt und vertont wurden.
Wieder schafft Schipperges gekonnt den Spagat zwischen Theologie/Auslegung und Musikgeschichte und bringt auch einiges an Hintergrundwissen zu bildender Kunst, Film und Persönlichkeiten der ‘Kunstszene’. Eine interessante Fundgrube! Ein ellenlanges Register zum Schluss zeigt zugleich, wie ausufernd die Thematik ist, die hier auf (relativ) wenigen Seiten komprimiert wurden.
Für mich als Komponistin sehr inspirierend - und als ‘nur Leserin’ interessant und lehrreich.