Es bleibt bis heute einer meiner Lieblingsromane. Immer wieder tauche ich gerne in die japanische Unterhaltungskünste der Geishas ein. Ich mag die Charaktere, ihren Weg durch die detaillierte Geschichte und die Verwebung mit historischen Ereignissen.
Wir werden nicht Geishas, damit wir ein schönes Leben führen können. Wir werden Geishas, weil wir keine andere Wahl haben.“ (S.390)
Der Autor beschreibt in einer zauberhaften und bildhaften Sprache die Geschichte der jungen Chiyo die aus ihrer vertrauten Umgebung gerissen wird um in Kyoto zu einer Geisha erzogen zu werden. Chiyo ist zum Anfang der Geschichte sehr naiv, was mir beim Lesen fast das Herz zerrissen hat. Sie spricht den Leser immer wieder direkt an. Es ist ihr älteres Ich, welches dem Leser die Geschichte erzählt. Das lässt sie als Hauptcharakter überaus authentisch und ehrlich wirken. Anfangs träumt sie noch davon, dass alles gut wird, doch der Schein trügt. Sie muss sich gegen viele Hindernisse durchsetzen und man fiebert mit ihr. Selten konnte ich mich bei einem Buch so gut in einen Charakter hineinversetzen wie in Chyio. Ich musste lachen, weinen und bei gewissen Sznen standen mir sogar die Haare zu Berge. Es wird überaus deutlich, wie grausam die Ausbildung zur Geisha sein kann. Dadurch muss Chyio schnell erwachsen werden und sich gegen grausame Konkurrentinnen durchsetzen. Freude und Leid, Glück und Unglück liegen bei dieser Geschichte nur einen Hauch voneinander entfernt. Man hofft und bangt, dass Chyio am Ende hoffentlich doch noch ihr persönliches Glück finden wird.
Der Schreibstil reißt einen mit, als wäre man in die Strömung eines wilden Flusses geraten und lässt einen erst wieder los, wenn man die Mündung erreicht hat – das Ende des Buches.
FAZIT: Wer über gut 550 Taschenbuchseiten in eine faszinierende, meist schillernde Welt eintauchen möchte, dem sei dieses Buch wärmstens empfohlen UND es ist besser als der Film.