Ich habe „Wir Kinder vom Bahnhof Zoo“ gelesen und jetzt ist es mein Lieblingsbuch. Das Buch ist von Kai Hermann und Horst Rieck nach Tonbandprotokollen geschrieben worden.
Die Hauptheldin, die damals 15jährige Christiane F. musste zu Beginn des Jahres 1978 als Zeugin in einem Prozess aussagen. Christiane kam aus einem kleinen Dorf und ist mit ihren Eltern und ihrer Schwester nach Berlin gezogen.
Sie hatte eine schwierige Kindheit. Zu Hause wurde sie von ihrem Vater verprügelt, mit den bürgerlichen Kindern konnte sie sich anfangs kaum verstehen.
Endlich wollte sie versuchen, sich im Leben durchzusetzen. Sie wollte sich anpassen und cool sein. Sie hat angefangen in das evangelische Jugendzentrum „Haus der Mitte“ zu gehen, wo sie an Haschisch rankam. Später ist sie mit ihrer Freundin Kessi ins „Sound“ gegangen, das die damals modernste Diskothek Europas gewesen sein soll.
Sie hat andere bewundert und wollte wie sie sein. Diese „anderen“ haben gefixt. Ohne viel nachzudenken begann sie Rauschgift zu nehmen, zunächst Haschisch, Pillen und Tripps. Sie hat auch einen Jungen kennengelernt, Detlef hieß er, in den sie sich schnell verknallt hat. Er war ein Vorbild für sie.
Eines Tages bemerkte sie, dass Detlef auf Heroin war. Um sich mit ihm wieder besser verstehen zu können, folgte sie seinem Beispiel. Sie sniefte Heroin und versprach sich, das nur am Wochenende zu machen. Aber das ging nicht lange. Kurz danach hat sie angefangen zu drücken (Anmerkung der Redaktion: spritzen) und wurde jetzt erst richtig Heroinsüchtig.
Jeden Tag musste sie jetzt zum Bahnhof Zoo gehen um die Kohle für den Druck anzuschaffen. Sie ging auf den Strich obwohl sie erst vierzehn war. Detlef und ihre Freundinnen Stella und Babsi machten dasselbe.
Es dauerte nicht lang und ihre Mutter bemerkte, was mit Christiane los war. Sie wollte ihr und auch Detlef helfen. Er und Christiane blieben ein paar Tage bei ihrer Mutter , denn sie wollten echt entziehen. Die ersten Tage waren sehr schlimm, die beiden waren voll auf Tukey (Anmerkung der Redaktion: entzügig). Aber nach diesen Tagen ging es besser. Die Mutter und auch sie glaubten, dass sie clean bleiben würden. Aber sofort nach dem Entzug drückten sie wieder. Sie haben noch ein paar mal versucht zu entziehen, immer ohne Erfolg.
Endlich entschloss Christianes Mutter, dass ihre Tochter raus aus Berlin musste. Sie hat sie mit dem Flugzeug aufs Land geschickt, damit Christiane richtig entziehen konnte. Sie hats geschafft.
Das Buch gefällt mir sehr, denn es erzählt von der Wirklichkeit und dem Leben der Kinder, die eine schwere Kindheit hatten und sich durchsetzen wollten. Sie greifen oft zu Rauschgift ohne über die die schrecklichen Folgen nachzudenken.
Ich kann dieses Buch nur empfehlen, es ist interessant und sehr lehrreich. Es schickt uns allen die Botschaft: „Denk darüber nach, bevor es zu spät ist!“