Martas Kindheit in Breslau ist vom kommunistischen Alltag in Polen geprägt. Das Verhältnis zu ihrer Mutter, die augenscheinlich Martas Zwillingsbruder Tomek vorzieht, ist unterkühlt. Martas Mutter ist alleinerziehend und somit wird Marta schon sehr früh selbständig.
1984 reist die kleine Familie illegal nach Deutschland aus. Marta ist verwundert, dass ihre Mutter die neue Sprache fließend beherrscht. Mit Ehrgeiz und Willen, lernt auch Marta schnell deutsch, findet sich in dem neuen Land zurecht, macht Abitur und studiert Medizin. Nach dem Studium baut sie sich ein Leben in der Schweiz, fernab ihrer Familie, auf.
Erst nach dem Tod ihrer Mutter erfährt sie von deren Lebenslüge, die Marta im Innersten erschüttert.
Mir persönlich hat die Geschichte sowie die sehr ausführliche Erzählung aus Martas Sicht sehr gefallen. Teilweise wurden die ärmlichen Verhältnisse, die Wiedervereinigung Deutschlands, das kommunistische Polen so bildlich beschrieben, was ich als Leserin sehr eindrücklich fand.
Es ist viel Tragik und Dramatik dabei und es gab viele Themen die angesprochen werden von der Schriftstellerin (Politik, Homosexualität, Familienthemen). Alles in allem fand ich die Story sehr bewegend.
Jedoch ein Kritikpunkt muss erwähnt werden: Es ist ein autobiografischer Roman, welcher am Anfang mit mehr Tiefgang beginnt und sich dann teilweise in oberflächlichen Situationen verliert.