C. Rademacher lädt den Leser ein auf eine Fahrt mit dem Dampfer Champollion von Marseille durch den neuen Suezkanal nach Maskat. Schon nach wenigen Tagen aber wird das opulente, dekadent-gelangweilte Leben in der ersten Klasse jäh unterbrochen durch das Verschwinden einer Passagierin. Ihr Ehemann stösst auf seiner verzweifelten Suche auf eine Mauer von Vertuschung und Schweigen und gerät letztlich selbst in Verdacht.
Ein klassischer Krimi nach Art von beispielsweise der Mäusefalle von Agatha Christie, könnte man meinen.
Die Aufklärung des Verschwindens geschieht am Ende dann aber eher nebenbei und mit einem unerwarteten Twist. Das Happy Ending für den Hauptprotagonisten schliesst den Roman erwartet, aber etwas brüsk ab.
Rademacher beschreibt in herrlich bildhafter Weise, die Ausrüstung des Schiffs, das Leben an Bord und die Landausflüge, die sehr beschwerlich sind und noch unberührt von Touristenströmen. Die Meer, die Landschaften, der Sturm, all das nimmt den Leser mit auf diese lange Reise. Das Buch eine erfrischende Sommerlektüre, die sich stellenweise wie ein Drehbuch liest. Wann kommt der nächste Teil?