Sie begegnen sich immer am Tresen des Bacchus.Sie, Sophia, die renitente Bedienung, “emeritierte” Psychologiestudentin, die nicht immer den einen reinen Wein einschenkt, den der Gast geordert hat. Er, Martin, Mitte 50, am Tresen sitzend, seine schwarze Kladde mit Notizen versehend und verschwörerisch mitwissender Lieblingsgast von Sophia. Und sie erzählen sich und beschreiben uns ihre Wahrnehmungen, ihre kleinen und grossen Lebensnotlagen und nicht selten ertränken sie zusammen ihren gerechten Zorn über die Weltlage. Hinter jedem Text erwartet uns der passende Weintipp. Da ist nichts geschliffen, da wird brachial hingerotzt philosophiert, gepoltert und betrauert, dass diese Welt und diese Menschheit diese ist, die sie eben ist. Und darauf wird getrunken. Ob da ein Teufel im Bacchus Einzug hält, der dem deutschen Wirtschaftsminister zum Verwechseln ähnelt, ob der gescheiterte Therapeut Sophias mit Wein therapiert werden muss, das ist kein Buch, das ernst genommen werden will, das muss man nicht lesen, aber es macht viel Spass, sich durch diese promillegeschwängerte Worte zu lesen. Und es hat Charakter, dieses Buch, wie ein gutes Glas Wein.