Seit jeher interessiere ich mich für Sprache an sich. Wie hat sie sich entwickelt? Wie wurde sie erfunden? Warum wurde sie erfunden? Sind wir Menschen menschlich, weil wir die Sprache entdeckt haben? Warum sprechen wir verschiedene Sprachen? Warum gibt es trotzdem gemeinsame Regeln?
Dieses Buch behandelt in umfassender, aber leicht verständlicher Weise die Mechanismen hinter der Entschlüsselung der Hieroglyphen. Es befasst sich ausführlich mit den Hintergründen: warum war Napoleon in Ägypten? Wen hat er auf diesen Feldzug mitgenommen? Warum steckte halb Europa plötzlich im Hieroglyphen-Fieber? Warum war die damalige Gesellschaft so angetan von der Mythologie des alten Reiches?
Warum dauerte es so lange, bis man die mysteriöse mittlere Schrift auf dem Rosettastein als das erkannte, was sie war? Was ist Kryptographie und was braucht es dazu?
Wie waren die beiden Forscher veranlagt, die sich am meisten mit den Hieroglyphen auseinandersetzten? Und kannten sie sich? Lernten sie voneinander? Oder waren sie Rivalen?
Dieses Buch setzt sich mit den unzähligen Fragen auseinander, die sich aus dieser faszinierenden Spurensuche ergeben. Es geht nicht nur um den Prozess der Entschlüsselung an sich, sondern der Autor nimmt sich Zeit, viel Hintergrundwissen mit einzuflechten, sei es geographischer, anthropologischer, archäologischer, historischer Natur. Was mir bei der Lektüre gefällt, ist die breite, aber nie ausufernde Perspektive. Die Frage nach dem Warum darf viel Platz einnehmen. Somit ist dieses Buch eine grossartige Lektüre für alle geschichtsinteressierten Laien, die Zeit haben, um Fakten und die Herleitung derselben zu reflektieren und den grösseren Zusammenhang zu suchen.