Das Buch war wirklich genial. Ich mochte bereits die „Das Buch der Götter“-Dilogie von der Autorin sehr gerne und diese Reihe ist mindestens genauso gut. Ich freue mich nun auf den zweiten Band.
Erst einmal zu der Grundidee. Todesboten sind eigentlich nichts Neues, aber ich habe zumindest noch nichts in diese Richtung gelesen, wenn man von den ständigen Metaphern wie Raben oder Ähnlichem absieht. Es wurde auch gut dargestellt und wieder toll geschrieben, auch wenn es nach dem typischen Kira-Licht-Style auch gerne einmal ziemlich lange Kapitel sind.
Die Geschichte zeigt immer wieder kleinere Szenarien, die sich in Arias Umgebung anhäufen. Es nimmt alles langsam seinen Lauf. Man weiss als Leser natürlich, wie alles zusammenhängt und dass es alles Teil eines grösseren Bildes ist, aber für Aria scheint es anfangs ja wirklich nichts weiter als ein heisser Sommer und ein paar giftige Algen zu sein. Es ist zwar wirklich gut aufgebaut und es sollte ja auch nicht alles Schlag auf Schlag gehen, aber es ist leider teils etwas langatmig, bis es zum Punkt kommt.
Es kommt jedoch zu einem Punkt und es gibt zum Glück auch schon Antworten auf die wichtigsten Fragen, was das ganze wieder etwas verbessert. Ich habe auch schon Reihen gesehen, in denen in irgendeinem Band (meistens dem ersten, aber ich habe es auch schon in einem zweiten Band gesehen) nur Fragen über Fragen angehäuft werden, die irgendwie nicht aufgebaut werden. Spannung ist gut, aber es braucht auch Antworten zwischendurch, wenn auch noch nicht alle und das hat das Buch hier wirklich gut gemacht. 🙂
Auch die Charaktere waren sehr toll dargestellt. Erst einmal Aria. Punkt eins, der mir sofort aufgefallen ist: Sie hat einmal ein aussergewöhnliches und wirklich interessantes Hobby. Gefühlt jede zweite Figur hat Lesen oder Zeichnen als Hobby und ihres, ist mit den Düften wirklich toll ausgedacht und gut beschrieben worden. Dass sie auch bereits Zukunftswünsche basierend auf dem hat, ist ebenfalls toll. Das sieht man auch nicht überall.
Auch sonst ist sie ein interessanter Charakter. Ich bin immer besser im Kritik verteilen, als Komplimente zu geben, wenn es zu den Charakteren kommt, also ist, der Fakt, dass mir nichts Negatives aufgefallen ist, immer ein sehr gutes Zeichen bei mir.
Noemi hat mir auch gut gefallen. Nachdem ich anfangs befürchtet habe, sie ist die klassische Schulzicke (etwas, dass auch viel zu oft und übertrieben dargestellt wird), was sie anfangs auch war, machte sie eine 180 Grad Wendung. Ich kann bei ihr bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen, warum sie sich so dämlich benommen hat am Anfang. Es gibt Leute, die ihren Stress gerne an anderen auslassen. Ihre Taten entschuldigt es nicht, aber es ist wirklich toll zu sehen, wie sie sich entwickelt. Ihre Leidenschaft für das Helfen von Verletzten bemerkt man auch bereits etwas früher, wenn man genau hinblickt und auch ihre Geheimnisse geben ihr einen gewissen Grund, warum sie wohl anfangs so unausstehlich war. Ich habe sie jedenfalls ins Herz geschlossen und ich mag es auch, wie sie und Aria langsam zu Freundinnen werden. 🙂
Womit ich etwas mehr Mühe hatte, waren die Jungs im Buch. Simon ist eine wahre Klette, auch wenn er sonst ganz in Ordnung zu sein scheint und Dean ist dieser klassische Gangster oder Möchtegerngangster. Die Dreiecksbeziehung ist natürlich auch ein grosses No-Go. Das wurde inzwischen überall so ausgeschöpft, dass es nur noch nervt.
Alles in allem kann ich sagen, dass das Buch wirklich empfehlenswert ist, vielleicht auch gerade für solche, die in den Bereich Urban Fantasy erst einsteigen, denn es ist trotz des Genres eine Lektüre, die noch leicht zu lesen ist, da es auch nicht allzu viel fantastische Elemente in der Geschichte gibt. Ich mochte es jedenfalls wirklich sehr gut, trotz kleiner Mängel, weshalb ich dem Buch auch fünf Sterne gebe. 😃