Ich habe dieses Buch gerne gelesen und nicht ein einziges Mal daran gedacht, es nicht zu Ende zu lesen. Das Buch scheint jedoch zu polarisieren. Aus anderweitigen Rezensionen hatte ich den Eindruck, die Lese-community liebt es oder hasst es. Bei mir hat die Geschichte keine so starken Emotionen hervorgerufen.
Es geht um künstliche Intelligenz, im Roman spricht man von KF, abgekürzt für eine “künstliche Freundin”. Klara ist eine Solche, im Schaufenster eines Spielwarenladens lässt sie sich die Sonne ins Gesicht scheinen (da solarbetrieben) und wartet auf einen geeigneten Käufer, den sie dann auch findet. KF‘s in dieser Geschichte sind dazu gemacht, um Kindern und Jugendlichen Gefährten zu sein. Klara ist, könnte man meinen eine kluge humanoide Maschine, sie analysiert die Welt um sie herum, das menschliche Verhalten und ihre Gefühle.
Sie wurde sogar mit Empathie ausgestattet, wie das genau funktionieren soll wird jedoch nicht erläutert und genau hier ist das Konzept vom Autor nicht so richtig durchdacht. Die Technologie wirkt zum Teil fortschrittlicher als unsere heutige, nur an diesem Punkt scheitert sie. Das Potenzial für etwas Tiefgründiges ist da, aber die Erzählung kommt dem nicht nahe. Es sind lohnenswerte Themen dabei, jedoch keine Botschaft und das Ende fühlt sich an, als ob dem Autor die Luft ausgegangen wäre oder er nicht so recht weiss, wie er all die Konzepte, die er sich anfangs ausgedacht hat, zu Ende bringen soll.
Es war mein erster Roman von Ishiguro und sein Schreibstil gefiel mir sehr. Ich bin hoffnungsvoll, dass er mich mit seinen anderen Geschichten noch überzeugen wird.