Die Schönbrunn-Saga, Band 1: Wien 1914. Die Tierarzttochter Emma Moser träumt davon, selbst Tierärztin zu werden, doch das Studium ist für Frauen in Österreich nicht erlaubt. In Zürich steht ihr diese Möglichkeit hingegen offen. Als Pflegerin im Tiergarten Schönbrunn kann sie den Tieren nahe sein und gleichzeitig Geld für das Studium im Ausland verdienen. Doch dann bricht der Erste Weltkrieg aus und fast alle Männer werden eingezogen. Als es der Bevölkerung immer schlechter geht, werden die Stimmen, die die Schliessung des Zoos fordern, immer lauter…
Erster Eindruck: Das Cover ist gestalterisch sehr ansprechend – gefällt mir.
Die Geschichte wird über mehrere Jahre erzählt: 1914 Prolog, dann Zeitsprung ins Jahr 1917, Epilog 1918.
Emma und ihre ältere Schwester Greta leben bei ihrem Vater. Greta ist verliebt und hofft, dass ihr Gustav bald einen Antrag macht. Emma hingegen hat mit Heiraten nichts im Sinn, denn sie will unbedingt Tierärztin werden. Um dieses Ziel zu erreichen, muss sie so viel Geld wie möglich zur Seite legen, um sodann in Zürich studieren zu können. Als der Erste Weltkrieg ausbricht, rückt ihr Ziel in sehr weite Ferne. Im Zoo hat es fast keine männlichen Pfleger mehr, denn die wurden eingezogen, ebenso Vater Karl und Gretas Ehemann. Die Bewirtschaftung des Zoos wird schwieriger, da das Geld und die Lebensmittel immer knapper werden. Als der kriegsverletzte Tierarzt Julius Winter von der Front zurückkehrt und dem Zoo zugeteilt wird, ist wenigstens die medizinische Versorgung der Tiere sichergestellt. Julius ist traumatisiert und meint, nie mehr als Arzt arbeiten und Patienten behandeln zu können. Die erste Begegnung von Emma und Julius ist nicht gerade erfreulich…
Für mich war es das erste Buch der Autorin, daher habe ich keine Vergleichsmöglichkeiten. Das Buch hat sich flüssig lesen lassen und mir haben die Schwestern Emma und Greta sowie auch Julius gut gefallen. Ich fand es sehr aufschlussreich, Einblicke hinter die Kulissen eines Zoos zu erhalten, und erst noch zu Zeiten des Ersten Weltkrieges. Der Schluss der Geschichte wurde für mich zu schnell abgehandelt, da hätte es aus meiner Sicht noch etliche Seiten mehr gebraucht, schade. Abschliessend möchte ich nochmals aufs Cover zurückkommen: Da dort Elefanten abgebildet werden, habe ich gedacht, dass diese auch eine grössere Rolle im Buch spielen, dem war jedoch nicht so. Das ist daher unglücklich gewählt. Von mir gibt es 3.5 Sterne – aufgerundet 4 Sterne. Ich freue mich auf die Fortsetzung.