Der Erstlingsroman von Andrea Abreu spielt auf ihrer Heimatinsel Teneriffa. Und hat das Zeig zum Klassiker. Definitiv…
Ich hatte Gänsehaut beim Lesen. Immer und immer wieder. Seit langem ist mir nichts so Dringliches, Unmittelbares, Schmutziges (aber nicht Primitives) und Pulsierendes mehr in die Hände gekommen! ♥️
2 Freundinnen, um die 10 Jahre alt, wachsen in einem ärmlichen Dorf auf der Insel auf und kommen selten bis nie aus ihrem Viertel raus. Die Erzählerin ist uns nur als “Shit” bekannt, so genannt von ihrer besten Freundin Isora. Wenig überraschend, spielt doch das Anale immer wieder eine zentrale Rolle.
Die beiden Mädchen stehen an der Schwelle zur Pubertät. Gefühle, Körperlichkeit und Sexualität dringen langsam in den Alltag der frühpubertierenden Iso und Shit. Es wird in diesem Buch gepisst, gekackt, gerubbelt, geweint, gekämpft, gefressen (nicht ohne Grund das Bild auf Klo, und das ist positiv konnotiert hier…😉).
Klingt im ersten Moment vielleicht ein bisschen nach “Feuchtgebiete”-Filth? Mitnichten! Die Sprachgewalt, die Unmittelbarkeit der Gefühle und Metaphern, die Macht von Geografie (der Vulkan 🌋) und Herkunft (gescheiterte Verwandte und Freunde), all das macht dieses Buch zu einer kleinen Sensation!
Dieser schmale Roman ist das beste, was ich über eine Mädchenfreundschaft (und darüber hinaus), Heranwachsen und (beginnende) Pubertät wohl je gelesen habe. Die Dringlichkeit der Gefühle und das Beschreiben des schmerzhaften Übergangs von der Kindheit in neue Gefilde, das ist eine für den Leser spürbare Naturgewalt.
Iso und Shit. Unvergesslich. Ich werde dieses Buch mit Garantie wieder lesen…Ein 2. und 3. Mal. Was für eine Entdeckung! ❤️🔥