Nicht nur die Türen macht Marti mit diesem Büchlein auf, sondern auch gleich die Fenster - und veranstaltet einen gehörigen Durchzug - einen wohltuenden Durchzug!
Erfrischend seine Gedanken - überraschend seine Überlegungen: Marti löst Spiritualität aus dem Kontext von Religion/Konfession und gar von Gott - und begibt sich an den Wurzelgrund: Spiritualität >>> Spiritus - Windhauch, Geist - also etwas höchst ‘Lebendiges’, ‘Wandlungsfähiges’, ‘Vielgestaltiges’, das sich nicht greifen lässt. - Gleichzeitig wird eine Natürlichkeit offenbar: ‘spiro’ - ich atme - Spiritualität als eine ‘gewöhnliche’ Lebenshaltung - die in der Gewöhnlichkeit das Aussergewöhnliche sieht, spürt und (für) wahr nimmt.
Mir haben die Gedanken gut getan, weil sie mich in neue Denkbahnen leiteten - manchmal war es zu nachdrücklich, fast bemühend ‘Anti’-fromm, aber auch das hat irgendwie ‘gut getan’ - vor allem, wenn einem Spiritualität fast nur aus dem Kontext einer bestimmten Glaubenswahrheit geläufig ist.
So gesehen kann das Büchlein ‘Spiritualitäsgewohnten’ ebenso hilfreich sein, wie ‘Spiritualitätssuchenden’ oder ‘Spiritualitätsskeptikern’!