Der bildhafte Schreibstil und die klare Sprache von Patricia Shaw haben mich seit Beginn des Buches gepackt; ich habe mich an den Schauplätzen gesehen und konnte mich in die Protagonisten hineinversetzen. Die Leute des letzten Jahrhunderts haben ihr Land aus Not verlassen und haben sich mit den Gewohnheiten sowie den natürlichen und andern Gefahren am neuen Ort nicht auseinander gesetzt (passiert auch heute noch…). Sie wurden dann überrascht und wussten nicht, wie mit der gefährlichen und existenzbedrohenden Situation umzugehen. Sie waren auf Einheimische angewiesen, was ihnen wiederum nicht gefallen hat. Nebst diesem Thema hat mich insbesondere wieder das Thema “Rassendiskriminierung” beschäftigt und ich habe mich mit ungutem Gefühl an unserem Besuch im Immigration Museum in Melbourne erinnert.
Bewundert und gefallen hat mir eine der während der Geschichte zur Hauptfigur gewordenen Frau: Jessie. Ausgewandert ist sie mit ihrem gerade geheirateten Ehemann und hat die Erwartungen der damaligen Gesellschaft an die Frau gelebt, ohne damit zu hadern. Im Laufe der Zeit ist sie in Australien aus dieser Rolle hervorgetreten und hat das Ruder übernommen.
Ich empfehle dieses Buch allen, die sich ein mögliches Bild vom Leben ausgewanderter Europäer im letzten Jahrhundert nach Australien und zwar ins Outback machen wollen, die Geschichten um eine starke Frau mögen und die Situationen des Umgangs mit Nicht-Weissen ertragen können.