Mit „Das Glück kommt in Wellen“ reisen Leserinnen und Leser zurück in die beschauliche Kleinstadtidylle von Lütteby und können sich über ein Wiedersehen mit Lina, Sittje, Oma Henrikje, Jonas und all den anderen Personen freuen. Doch ist es wirklich so idyllisch an der Nordsee? Von außen betrachtet vielleicht, doch es passiert viel im zweiten Band der Nordsee-Reihe von Gabriella Engelmann. Am Ende des ersten Bandes hat die Autorin viele Fäden einfach in der Luft hängen lassen und so war bei mir die Spannung groß, wie es mit all diesen Erzählsträngen weitergeht.
Der zweite Band knüpft nahtlos an den ersten Teil an: Lina kämpft mit der Erkenntnis, dass die Menschen, die sie in ihrem Herzen trägt und denen sie vertraut Geheimnisse vor ihr haben. Da ist ihre geliebte Oma Henrikje, die scheinbar über all die Jahre doch Kontakt zu Linas Mutter hatte. Wie soll sie mit dieser Neuigkeit umgehen? Kann sie Henrikje jemals wieder vertrauen? Und da ist Jonas. Bei ihm hat sie sich das erste Mal seit der Trennung von ihrem langjährigen Freund wieder geborgen gefühlt, glaubte an eine Chance für die Liebe. Nun scheint auch er sie zu hintergehen und mit Falk van Hove gemeinsame Sache zu machen – zum Schaden von Lütteby.
Durch den leicht zu lesenden, flüssigen und doch fesselnden Erzählstil von Gabriella Engelmann fällt es leicht, in den Roman einzutauchen. Das Buch ist eine kleine Urlaubsreise an die Nordsee und eine gute Unterhaltung für entspannte Stunden auf Balkonien oder der Couch. Auch im zweiten Band, der mit einer ziemlichen Überraschung endet, lässt Engelmann viele Erzählstränge offen, so dass es unbedingt der Lektüre von Band 3 bedarf, um mit der Geschichte abschließen zu können. Die ist vielleicht der kleine Wehrmutstropfen: man sollte aus meiner Sicht die Bücher aufbauend aufeinander lesen. Sie lassen sich nicht als eigenständige Romane genießen. Insgesamt ist für mich „Das Glück kommt in Wellen“ ein sehr schöner Wohlfühlroman gewesen.