Kya Clark wächst isoliert und einsam im Marschland mit seinen Salzwiesen und Sandbänken auf. Möven, Muschel und Pflanzen sind ihre Spielgefährten. Als sie als junge Frau ihr Herz für Männer öffnet, um ihrer Einsamkeit zu entgehen, führt das zu verheerenden Konsequenzen. Als der Liebling der Stadt Chase Andrews tot aufgefunden wird, ist für die Stadtbewohner klar: Das war das Marschmädchen.
Der Autorin Delia Owens ist ein besonderes Buch gelungen. In einer bildhaften Sprache erzählt sie die traumatische Geschichte des Marschmädchens Kya in den Südstaaten der 60er Jahre. Sie berührt und bewegt das Herz von Zeile zu Zeile. Dazu ist alles eingebettet in einem einnehmenden Natursetting, bei dem man beim Lesen beinahe den Wind in der Haaren spürt und das Salz auf den Wangen. Die Liebe zur Natur spürt man auf jeder Seite.
Mein Fazit: Eine tief gehende Erzählung über Kindervernachlässigung, das Leben in einer Randgesellschaft und den Überlebenswillen. Sehr intensiv, ruhig und dramatisch. 5 Sterne.