Commissaire Dupins erster Fall nimmt die Leserschaft mit in die Bretagne, wo ein alteingesessener Hotelbesitzer tot aufgefunden wird. Die Dorfbewohner sind schockiert: Wer wollte den allseits respektierten alten Mann tot sehen?
Der Einstieg in die Dupin Reihe liest sich leicht und versetzt einen mitten ins Geschehen. Die einzelnen Figuren, und insbesondere die des Dupin, sind sehr gelungen und überzeugen durch ihre feine Charakterisierung. Das führt zwar dazu, dass man sich immer mal wieder über die eine oder den anderen echauffiert oder amüsiert, aber genau das macht auch den Unterschied zwischen einem guten und einem durchschnittlichen Buch. Neben den Figuren, werden auch die Landschaft und die verschiedenen Orte, an denen die Handlung spielt, sehr detailliert und bildhaft beschrieben (fast schon kleine Reiseführer), so dass man schnell in die Geschichte eintaucht und tolle Bilder vor dem inneren Auge auftauchen. Dass der Autor immer wieder französische und bretonische Begriffe einbaut gibt dem ganzen zusätzliche Authentizität.
So toll der Schreibstil und die Szenerie, so durchschnittlich hingegen der Kriminalfall an sich. Teils etwas langatmig, teils etwas an den Haaren herbeigezogen, konnte mich der Fall nicht vollends überzeugen.
Der Auftakt zu dieser Reihe stilistisch und literarisch sehr gelungen. In der Hoffnung, dass die Fälle noch besser werden, gebe ich der Sache mit dem 2. Band sicher noch eine Chance.