Jessie Jackson hat einen enormen Karrieresprung geschafft. Ab sofort ist sie die Chefredakteurin des Luxxe, einem Lifestylemagazin für Frauen. Mit ihrem Freund Johnny ist sie seit 4 ½ Jahren liiert und sie denken an Hochzeit und Kinder. Da entdeckt Jessie einen Knoten in der Brust und dass Johnny sie betrügt. Die Welt bricht für sie zusammen. In der Onkologie lernt sie Annabel kennen und durch sie lernt Jessie, dass das Leben trotz allem lebenswert ist und jeden Tag zu nehmen, als ob es der letzte wäre.
“Solange es ein Morgen gibt” ist das Debüt der Autorin und behandelt ein bedrückendes Thema. Eine junge Frau, die mit 32 Jahren, das Leben vor sich hat, erkrankt an einer lebensbedrohenden Krankheit. Ich habe mich auf eine sehr emotionale Geschichte gefasst gemacht und war zu Lesebeginn ernüchtert. Denn die Geschichte startet mit sehr oberflächlichen Themen, wie die Aufregung rund um die Luxxe Woman Award Verleihung, Twitter Tweeds und Karriere. Mehrere Male wird erwähnt, wie wichtig es doch ist, wie viele Follower jemand hat und wer was wo in den sozialen Medien postet. Ich gestehe, dass ich nicht nur ernüchtert, sondern auch enttäuscht war. Seitenlange Einträge bei Tinder, wo sich Jessie in ihrer Verzweiflung anmeldet, habe ich nur grob überflogen.
Dann wird es plötzlich tiefgründiger und die Themen werden bedrückend. Denn da bekommt Jessie ihre Diagnose und lernt Annabel kennen, eine sehr sympathische, schillernde und positive Figur. Wie es für die beiden Frauen weitergeht, enthalte ich hier mal…nur so viel: Es wird sehr emotional.
Medizinische Details zu Diagnose und Behandlung von Krebserkrankungen sind gut erklärt und, soweit ich das beurteilen kann, realitätsbezogen. Auch die Gefühle der Erkrankten, sowie deren Umfeld, empfand ich als authentisch und echt. Denn mit jedem Patienten gehen ja auch Freunde, Eltern, Geschwister und Arbeitskollegen den Weg durch eine Krankheit mit. So schwingt der Tod immerzu mit und begleitet die Freundschaft von Jessie und Annabell, aber auch die berufliche Karriere von Jessie. Ich empfand es jedoch als realitätsfern, dass Jessie kurz nach einer langen und intensiven Chemotherapie gleich wieder ins Büro geht und ihren Mann steht.
Romantisch wird es gegen Ende, als sie nach und nach eine Romanze in die Geschichte schleicht. Diese Seite der Story hätte meiner Meinung nach etwas ausführlicher sein dürfen. Denn es tut einfach gut in dieser teilweise bedrückenden Handlung etwas so Lebensbejahendes wie über junge Liebe zu lesen.