Ein Buch das sehr nahe geht. Kein strahlendes Blau ist auf dem Cover, nur ein sanftes helles Blau eines bewölkten Himmels. Ganz unaufdringlich. Das Buch stand schon länger bescheiden im Regal und nun habe ich es endlich gelesen. Zum Glück.
Wie Usama Al Shahmani mit Sprache umgeht, ist beeindruckend vor allem wenn man bedenkt, dass Deutsch nicht seine Muttersprache ist. Speziell auch die Unterteilung in Kapitel, die jedes einem Baum und einer Thematik zugeordnet sind. Die Liebe zu seinem Land Irak, zu seiner Sprache, zu seiner Familie ist sehr direkt spürbar, selbst wenn er vom Leid und Schrecken des Krieges erzählt. Auch die Hoffnung ist immer gegenwärtig. Ich staunte wie er die Schweiz beschreibt, den Schmerz ein Fremder zu sein, ohne Bitterkeit, die Wege die er geht um Trost zu finden, den Trost, den er schliesslich im Wald findet, einfach wie er das Positive und Schöne überall zu erkennen vermag. Ich habe grosse Achtung davor.
Nur vier Sterne (4,5) weil der Text doch sehr fragmentarisch ist und in der Zeit immer wieder springt. Das ist persönlich, trotzdem empfehle ich dieses Buch wärmstens jedem, der etwas von dieser Zerrissenheit zwischen zwei Welten erfahren möchte.