Ein Thriller mit genug Grusel und ekligen Details, um den Namen zu verdienen, aber mit mehr Geschichte und besser geschrieben als Erstere in der Regel vermuten lassen.
Die ersten Zeilen reichen aus, um sich von der Qualität dieses Buches ein Bild zu machen. Eine Geschichte mit einer analytischen Beschreibung des Verwesungsprozesses zu beginnen, ist ein kühner Zug – der sofort Wirkung zeigt. Simon Beckett beeindruckt nicht nur mit einer starken Handlung, sondern auch mit gepflegter Sprache und überzeugenden Charakteren. Hinweise auf die Auflösung des Falles werden geschickt platziert, die das Mitraten spannender, aber keinesfalls einfacher machen. Dieses Buch löst unweigerlich Unbehagen und Angst aus, beschränkt sich aber nicht auf diese beiden Gefühle. Ein Punkt, den ich besonders hervorheben möchte: Femizide und Gewalt an Frauen sind zu real, um sie allein als fiktive Vorkommnisse abzutun, deshalb grosses Lob an Beckett, der die Frauen bewusst nicht bloss als Opfer, sondern als Menschen darstellt.
Zu kritisieren fällt mir nichts ein. Ein Thriller, der hält, was er verspricht – Name ist Programm.
Eine Empfehlung für alle, die sich gerne gruseln. Ich freue mich auf die Fortsetzung!