Wenn ich ein Buch in die Hand nehme, das mehrere Preise gewonnen hat, sind meine Erwartungen dementsprechend hoch. Und die wurden nicht gänzlich erfüllt.
Die Geschichte des einsam verlassenen Mädchens Kya ist zunächst sehr berührend und herzzerreissend. Doch je länger das Buch, desto schwacher die Handlung und desto mehr wird Kya in eine Opferrolle abgedrängt, die sie nicht verdient hat.
Während ich die Handlung des Romans sehr schwach fand, muss ich zugeben, dass der Schreibstil der Autorin sehr fliessend und poetisch zu lesen ist. Was mir besonders gut daran gefallen hat, ist die detaillierte Beschreibung der Natur in der Marsch. Wer die Natur bis dahin nicht geliebt hat, wird nun zumindest genauer hinschauen und die Details unserer Schöpfung wahrnehmen.
Alles in allem also ein Buch, dass wohl für immer ein Klassiker der Neuzeit bleiben wird. Dies zurecht bezüglich des Schreibstils, aber nicht der Handlung.