In „Die kleine Ambulanz in Wales“ begleitet man die Krankenschwester Holly auf ihrer Alltagsflucht bis hin zu einem Neuanfang. Im King’s College Hospital hat Holly den üblichen chaotischen Alltag einer Schwester in der Notfallambulanz. Dann stirbt ein Patient, den sie betreut hat, der behandelnde Arzt versucht sein Fehlverhalten auf sie abzuwälzen und statt sich hinter sie zu stellen trennt sich auch noch ihr Freund von ihr. Ausreichend, um Hals über Kopf nach Wales zu reisen, um sich eine Auszeit zu nehmen. Doch Holly wäre wohl nicht Holly, wenn sie in Wales nicht gleich wieder in turbulente Situationen kommt. Sie legt sich mit dem Bauern Fagin an, wird als Vertretung für die Gemeindeschwester Claire rekrutiert und meint, in Chris eine neue Liebe zu finden. Doch wird sich das Blatt wirklich wenden?
Kate Rapp schafft es in einem sehr leichten, flüssig zu lesenden Stil, Bilder beim Lesen entstehen zu lassen. Sie entführt in das raue Wales, lässt Leserinnen und Leser in das Leben des kleinen Ortes und seiner Bewohner eintauchen. Rapp schafft mit Holly eine sympathische Protagonistin, die ihr Herz oft auf der Zunge trägt, sich dadurch in manch schwierige Situation bringt und doch immer wieder versucht, für Mitmenschen gute Lösungen und Wege zu finden. Irgendwie wünscht man sich für sie, dass sie es schafft, am Ende bei sich selbst und in ihrem Leben wirklich anzukommen.
Insgesamt ist „Die kleine Ambulanz in Wales“ für mich ein schönes Buch, um sich ein paar entspannte Lesestunden zu machen. Wirklich nicht gebraucht hätte es die Triggerwarnungen am Ende. Deren Sinn hat sich mir nicht erschlossen. Wer also gerne Feel-Good-Romane von Jenny Colgan oder Julie Chaplin liest, dem könnte „Die kleine Ambulanz in Wales“ ebenfalls gefallen.