Als die 16-Jährige Clara Bernstein aus dem Zug steigt, kann sie es immer noch nicht so richtig fassen. Hier steht sie nun tatsächlich in Lyon, um sich ihren Herzenswunsch zu erfüllen: Ein Praktikum in einem Antiquariat. Dies ermöglicht ihr Yvette Lombard, eine langjährige Freundin ihrer Eltern und eben die Besitzerin des alten Bücherladens. Doch bereits in der ersten Nacht geschehen seltsame Dinge, und als dann Theo, der Neffe von Yvette, Claras Vermutung bestätigt, es könne sich nicht um ein normales Antiquariat handeln, nimmt der Anfang eines magischen Sommerabenteuer seinen Lauf…
„Das Antiquariat der verlorenen Dinge“ beginnt mit einem spannenden Prolog, der anschliessend in der Ich-Erzählform weitergeführt wird. Der Einstieg fällt leicht und ist sehr unterhaltsam. Claras familiärer Background und ihre Beziehung zu Lyon werden auf rund fünfzig (…) Seiten vorgestellt, bevor es zum eigentlichen Kern der Geschichte übergeht - und genau hier tauchen bei mir die ersten Fragezeichen auf: Wie und wann kam es zu diesen merkwürdigen Geschehnissen im Antiquariat? Und vor Allem: Warum?
Die abgebildeten Aufzeichnungen von Yvettes Ur-Ahn*innen, sind interessant und machen neugierig, doch erweisen sie sich schlussendlich als nicht relevant und hätten durch Illustrationen bessere Wirkung gezeigt. Meisterhaft eingefangen hingegen, ist das Setting. Hier spürt man deutlich Daphne Mahrs Begeisterung für Frankreich (und wohl auch persönlich Erlebtes in diesem Land). Ebenso meisterhaft, gelingt es der Autorin, die magische Atmosphäre vom Anfang bis zum Schluss des Buches aufrecht zu halten.
Fazit: Ein unterhaltsames und magisches Sommerabenteuer, für alle die sich entweder nach der ersten Liebe sehnen oder sich daran zurückerinnern wollen.
Aufgrund gewisser brenzliger Situationen die im Buch vorkommen und aufgrund des Alters beider Hauptprotagonist*innen, lautet meine Altersempfehlung ab 14 Jahren.