Es soll ein romantisches Wochenende werden, mit viel Zeit für Gemeinsamkeit. Literaturprofessor Steven Harding und seine viel jüngere Freundin Ellie Masterson fahren für ein verlängertes Wochenende nach Chesapeake Bay. Drei Tage, an denen sie lange Spaziergänge machen wollen und Abende vor dem knisternden Kaminfeuer geplant haben. Das Wochenende entwickelt sich jedoch ganz anders als gedacht und endet für einen von ihnen tödlich.
“Nur du und ich” ist das Debüt der Autorin, nachdem sie bisher Kurzgeschichten veröffentlicht hat.
Mit einigen Längen in der Mitte und einem Fokus auf zu ausgeschmückten und unwesentlichen Details sollte dringend in einem eventuellen nächsten Buch von der Autorin gestrafft werden. Es ist schön und gut, die Atmosphäre in dem gespenstischen Haus am Waldrand zu beschreiben, denn damit bekommt man als Leser ein Gefühl für das Setting. Leider werden immer wieder die Turteleien zwischen den beiden erwähnt, diese oft seitenlang thematisiert. Genau dort bin ich oft gedanklich abgeschweift, denn über all den Beschreibungen der Zweisamkeit und Erotik ging die gespenstische Atmosphäre verloren.
Relativ schnell wird klar, dass hier noch was anderes mitspielt, als eine klassische Beziehung “älterer Mann und junge Freundin”. Durch eingeschobene Kapitel einer dritten Person ahnt man, dass dies nicht alles war. Richtig gelesen. Man hat es genau mit zwei … drei… Figuren zu tun. Ellie und Steven bestreiten nämlich die ganze Geschichte, weitere Figuren sind in der Handlung nur vom Hörensagen beteiligt.
Das Motiv für das Geschehen, das sich in dem Wochenendhaus entwickelt, empfand ich als nachvollziehbar. Ab dem Zeitpunkt, an dem klar war, dass das Wochenende mörderisch wird, war ich gespannt dabei. Es gint zwar zu Beginn Hinweise darauf, die bleiben jedoch erst mal vage. Ich gestehe, dass ich oft auch mit Emotionen gelesen habe, da das Opfer durch und durch selbstherrlich reagierte. Wo wir zum Punkt kommen, an dem eine Figur sehr klischeehaft charakterisiert wurde. Sie bewegt sich eng in der Schiene der klischeehaften Darstellung.
Der Schreibstil hat auf mich oft holperig gewirkt. Teilweise sehr blumig schildert die Autorin die Geschehnisse. Seltsam empfand ich, dass die Kapitel mit dem Uebertitel “Ellie” in Ich Perspektive, und ab und zu auch in der dritten Form geschrieben sind. Die Kapitel mit dem Uebertitel “Steven” nur in der dritten Form. Schade, denn mit einer Ich Form aus der Sicht von Steven, wäre die Geschichte wohl tiefgründiger gewesen.
Leider konnte mich die Geschichte nicht so richtig überzeugen. Der Plot ist einer jener Sorte “Schon tausendmal so gelesen”.