Im Sommer 2003 lernen sich Anna und Nick kennen und verlieben sich. Die jugendliche Beziehung wird von den Regeln und Ansichten der strengen Religionsgemeinschaft, der Anna angehört, überschattet. Im Mittelpunkt steht nicht nur die erste grosse Jugendliebe, es wird zudem die tragische Familiengeschichte von Nick aufgerollt.
Dramatik pur - ein wahres Gefühlsbukett hat die Autorin in 478 Seiten gepackt, von Wut über Trauer bis zu Freude ist alles dabei. Manchmal waren es mir zu viel Gefühlswelten, die da kollidierten. Aber der Spannungsbogen hielt sich bis zum letzten Drittel.
Die kurzen Rückblenden in die 80er und 90er Jahre wurden von der Autorin unchronologisch eingestreut und erschwerten den Lesefluss, gaben aber der Spannung die gewisse Würze.
Die Charakteren sind plastisch ausgearbeitet jedoch teilweise zu klischeehaft. Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Nick.
Unzählige Themen werden im Buch angeschnitten: die erste fragile Jugendliebe, eine konfliktgeladene Vater-Sohn Beziehung, die Akzeptanz von unterschiedlichen Glaubensansichten und eine solidarische Bruderliebe.
Titel und Coverbild führten mich auf die falsche Fährte ich dachte, es handelt sich um einen Wohlfühlroman aber bei den tiefschürfenden Themen die angestossen werden und auch die Veränderungen, die die Protagonisten durchleben handelt es sich eher um einen Entwicklungsroman.
Unter dem Strich ist es ein Buch über das Brechen von Normen, um den eigenen authentischen Weg zu finden und zu gehen. Die Liebe spielt in diesem Roman auch eine Rolle aber für mich nur eine zweitrangige.
Ein interessantes Buch, einfach geschrieben, das ein aufmerksames Lesen erfordert.