Doris, die Hauptperson, ist bereits im hohen Alter als sie beschliesst aufgrund ihres roten Adressbuches, das ihr der über alles geliebte Vater zum 10. Geburtstag schenkte, ihre Geschichte aufzuschreiben.
Sie lässt uns teilhaben an einem aussergewöhnlichen Leben welches sowohl von Armut, Erfolg und auch einem gewissen Reichtum geprägt war. Sie wurde durch Zufall ein Model in Paris und verdiente dabei sehr gut und konnte sich ein herrliches Leben gönnen. Ihre einzige Konstante war ein alter Freund aus Schweden, mit welchem sie sich immer wieder austauschte. Er war ihr Seelenmensch. Ihre ganze Liebe konnte sie leider nie an ein eigenes Kind weitergeben, umso mehr bekam ihre Grossnichte von der unerschütterlichen Liebe. Doris hatte eine grosse Liebe, doch leider wurden sie immer wieder getrennt und fanden sich erst wieder kurz vor ihrem Tod nach zig Jahrzehnten.
Doris ist eine sehr bemerkenswerte alte Dame, welche sehr gut mit der modernen Kommunikationstechnik zurechtkommt und so nicht nur mit der Grossnichte in Amerika regelmässig skypet sondern auch auf ihrem PC ihre Lebensgeschichte niederschreibt.
Das Buch führt durch die Vorkriegsjahre, die Kriegsjahre und parallel auch durch die Gegenwart.
Für mich war es ein wunderbares Buch, das mich speziell am Schluss auch emotional stark forderte. Die Lieblose Art wie mit alten kranken Leuten umgegangen wird, die unendliche Liebe zwischen Grosstante und Grossnichte, der Egoismus des Ehemannes der Grossnichte und dann das Wiedersehen mit der grossen Lebensliebe. Einfach nur schön und gefühlvoll!
Ich kann das Buch wärmstens empfehlen!