Monteur Josef Bloch verlässt aus heiterem Himmel seinen Arbeitsplatz in der Innenstadt von Wien und streift ziel- und planlos durch die Hauptstadt. Aus einem nicht weiter erklären Grund ist Bloch der Meinung, man wolle ihm kündigen, deshalb kehrt er gar nicht erst zu seiner Arbeit zurück. Er lernt eine Frau kennen, die an einer Kinokasse arbeitet, sie verbringen Zeit miteinander, eine Zweisamkeit, die ein abruptes Ende findet, als er seine neue Bekanntschaft erwürgt. Auch hier sind die Gründe überhaupt nicht klar, es geschieht einfach, und es berührt Bloch, aber auch die LeserIn nicht weiter. Er verlässt die Stadt in südlicher Richtung, und nur am Rande kriegt er mit, dass ihm die Polizei immer näher auf den Fersen ist, aber das scheint ihn nicht weiter zu beunruhigen. Das Buch endet, bevor die Behörden ihn erwischen, abrupt und ohne weitere Erklärung. Ich bin sonst so gar kein Fan vom österreichischen Literaturnobelpreisträger, aber dieses Werk hat einen magischen Sog auf mich entwickelt, als ich es in noch etwas jüngeren Jahren gelesen habe. Der Stil ist so trocken wie drei Packungen Zwieback ohne Tee, aber Handke hält das ohne Schwächeln und Zögern durch. Streckenweise hat mich der “Tormann” an Camus’ “Der Fremde” erinnert. Der sinnlose Tod der Frau, das Herumgammeln des Protagonisten, die Gleichgültigkeit, die an allen Ecken und Enden zu spüren ist. Ein Buch, das aufzeigt, dass das Leben keinen Sinn machen muss, was ich so nur unterschreiben kann.