Elsie, mittellos und etwas “verschüpft”, heiratet den wohlhabenden, aber offensichtlich kränklichen Rupert Bainbrigde, der es gerade noch schafft, seine Frau zu schwängern bevor er das Zeitliche segnet. Die junge Frau steht jetzt da mit einer etwas gewöhnungsbedürftigen Cousine, einem riesigen, ungemütlichen Haus und einer Zukunft, mit der sie nicht so recht etwas anzufangen weiss. Als sie das Haus auf eigene Faust zu erkunden beginnt, dauert es nicht lange, bis sie eine verschlossene Tür findet, die man besser verschlossen gelassen hätte, denn sie findet in dem Raum dahinter ein altes, verstörendes Tagebuch und eine unheimliche Holzfigur, die ein beunruhigendes Eigenleben zu haben scheint. Sie ist offensichtlich im Stande, aus eigener Kraft umherzugeistern und mit den Augen zu rollen. Und die Holzfigur hat offensichtlich unzählige andere Holzfreunde, die, je länger das Buch dauert, desto zahlreicher im Haus erscheinen. Das Buch wartet auf mit einem überraschenden Schluss, den ich hier selbstverständlich nicht verraten werde, man braucht bei der Lektüre dieses Buch etwas Geduld, bis die Geschichte ein Gesicht entwickelt, aber ab dann ist es eine perfekte Geistergeschichte, die vielschichtig und etwas gruselig daherkommt. Das viktorianische England, in dem wie üblich regnerisches Wetter, Nebel und mies gelaunte Hausangestellte den Ton angeben, ist der perfekte Hintergrund für dieses Buch.