Alt deswegen, weil Ravna 9 Jahre alt war, als die Tote in den Nachtbergen verschwand.
Es ist Mittsommer, der Tierarzt und seine Tochter fliegen zur Gerde, wo die Samen der Renbeite 5 und 6 ihre Tiere zusammentreiben, Kalvmerking, das Markieren der Kälber. Töchterchen langweilt sich und fängt mit den Jungs an zu saufen. Sie kehrt nie mehr zurück. Was ist passiert?
Neu deswegen, weil Ravna ein halbes Jahr nach ihrem 1. Fall auf Urlaub von der Polizeischule nach Hause zurückkehrt, um ihrer Mutter Hedda beim Kalvmerking zu helfen. Hedda und Ravna können’s nicht so miteinander, und der Rest der Familie Persen ist auch nicht gerade fürs Kuscheln bekannt. Es wird einiges zu klären geben.
Als ein paar Rentiere sich in eine gefährliche Schlucht verirren, will Ravna eine Abkürzung nehmen und bricht im Felsgestein ein. Sie landet in der Bärenhöhle. Raus kommt sie nur, weil sie über eine Leiche kriecht - und sie erkennt sie am nachtblauen Pailletten-T-Shirt - die Prinzessin mit den blonden Haaren aus ihrer Kindheit. Warum liegt sie hier? War sie nicht zuletzt bei Ekkeroy verschwunden, der Vogelinsel? Als Ravna hergeflogen ist, war ein trauerndes Ehepaar mit an Bord, das einen Totenkranz im Meer bestattet hat. Als sie und ihre samische Gemeinschaft noch besprechen, was zu tun ist, nachdem der Notruf abgesetzt worden ist, taucht der Gand auf. Lakonisch und herrisch wie früher übernimmt er das Kommando. Seine Spürnase führt ihn auch diesmal zielstrebig zu den richtigen Schauplätzen und lässt ihn die Gruppe von damals verhören. Nach und nach wird klar, was damals aus dem kleinen Mitternachtsbesäufnis wirklich geworden ist. Und dass Freundschaftsbeziehungen nicht immer Freundschaftsbeziehungen sind. Und dass harmlose samische Frauen manchmal so harmlos nicht sind.
Gut geschriebener zweiter Teil, wobei mir diese magische unausgesprochene Beziehung zwischen Ravna und Thor diesmal ein bisschen zu kurz kommt. Aber vielleicht gibt’s ja dann mehr davon im nächsten Band.