Mentona -Moser - ein für mich bis anhin unbekannter Name. Wie schade, dass sie, ihr Leben und ihr Wirken anscheinend so wenig bekannt ist.
Eveline Hasler gelingt es, das Leben und das Werk dieser mutigen, zähen und uneigennützigen Frau sehr eindrücklich zu beschreiben. Klar und bildhaft und dennoch knapp und ohne Schnörkel schreibt sie von Mentona Moser, die als Tochter eines bekannten, wohlhabenden Vaters und seiner Frau aufgewachsen ist. Der Vater stirbt als sie noch ein Säugling ist. Die Mutter kann den Töchtern keine Liebe geben. Geld und Ansehen gehen ihr über alles. Da ist Mentona ganz anders gestrickt. Sie sieht die viele Ungerechtigkeit, kämpft für Bildung, Frauenrechte und Gerechtigkeit. Sie gründet eine Frauenschule, ist für Pro Juventute aktiv, dem Kommunismus zugetan und kauft von ihrem Erbteil in Russland ein Gebäude und richtet dort ein Kinderheim ein. Dieses unterstützt sie auch weiterhin.
Mentona Moser erlebt beide Weltkriege im zweiten Weltkrieg muss sie flüchten. Aus einer Ehe hat sie zwei Kinder. Am Anfang des Buches finden erfährt man noch einiges über diese Kinder. Dann fehlen mir Berichte zu deren Leben und Erwachsenwerden. Erst gegen den Schluss kommen sie wieder vor. Vielleicht hat das mit den Quellen zu tun, die Eveline Hasler zur Verfügung standen. Tochter des Geldes - Mentona Moser ist, wie von Eveline Hasler gewohnt, äusserst gut recherchiert. Es werden viele Vorkommnisse und Zusammenhänge aus der Geschichte der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts deutlich und ich habe viel gelernt, aufgefrischt. Das Lesen macht Freude.