Usama wartet auf das Ergebnis seines Asylverfahrens und darauf, dass die Fremde etwas weniger fremd wird. Vor allem aber auf Nachricht von seinem Bruder, der in Bagdad spurlos verschwunden ist. Nur wenig erfährt er von seinen Verwandten, die sich im Irak auf die Suche nach seinem Bruder begeben. Die zähen Tage ohne Gewissheit nagen an seiner Kraft.
Unerwartet findet Usama Trost in der Natur. Im Wald schafft er es, sich selbst zuzuhören, streut seine Worte über Blätter und Äste, bewundert die Kraft eines Stammes. Langsam lernt er, der Stille aus der Heimat das Geräusch des Waldes entgegenzusetzen, der auch in der Fremde seine Sprache spricht.
Usama Al Shahmani lebt mit seiner Familie in Frauenfeld und erzählt hier seine persönliche Geschichte und auch vieler anderer Menschen. Viele kleine Erzählungen seines Weges handeln von Bäumen im Irak. Er versucht sich zwischen der Schweiz und dem Irak, zwischen seiner Familie und seinem neuen Leben zurecht zu finden. Mir gefiel es von dieser fremden arabischen Kultur zu erfahren, das der Autor sehr feinfühlig und poetisch erzählt. Das Buch berührte mich und macht mich auch traurig nach dem Lesen. Eine eindrückliche Geschichte.