Kipling erzählt die Geschichte von einem kleinen Jungen, der von Wölfen aufgezogen wird (erinnert ein bisschen an Romulus… - nur einfach romantischer 😉). Nachdem seine Eltern von einem Tiger angegriffen wurden, der sich am Feuer verbrannte, findet der Kleine im Wolfsbau Sicherheit, wird vom Rudel aufgenommen, von Balu in die Sprachen des Dschungels, seiner Tiere und Jagdgründe eingeführt und freundet sich mit dem Panther Baghira an, dem er letztendlich die endgültige, ritualisierte Aufnahme ins Rudel verdankt. - Doch verhindert dies nicht, dass er eines Tages aus dem Rudel verstossen wird, bei den Menschen Zuflucht und Aufnahme findet - bis er auch dort verstossen wird. Nachdem er den Tiger gerächt hat, findet er zwar wieder Anerkennung im Rudel, bleibt aber ‘zwischen Stuhl und Bank’ - weder Wolf noch Mensch.
Kipling erzählt die Geschichte zunächst mit Schwerpunkt Baghira, dann mit jener Balus und seiner Erziehungsmethode als Lehrer. Dazwischen gibt es (wohl der Zeit geschuldet) hymnisch-idyllisch-romantische Gedichte zu einzelnen Episoden oder deren Protagonisten.
Bei aller Dschungelromantik und Originalität ist es an sich eine tragische Geschichte - jedenfalls der Schluss dieses Bandes. - Kipling stellt jedoch in Aussicht, dass Mogli zu den Menschen zurück findet und heiratet.
In dem von mir gelesenen E-Book (nicht identisch mit dem hier oben angegklickten Band… meine Ausgabe war jedoch nirgendwo gelistet) gibt es noch einen recht schwärmerischen Anhang mit andern Tiergeschichten (weisse Robbe, Elefant…), die ich bloss überflogen habe.
Die Geschichte ist gut - würde sie aber eher als (Trick)Film oder Bilderbuch empfehlen!