Rund um die Walpurgisnacht spielt dieser Roman von Lina Hansson. Im Mittelpunkt der Geschichte steht Jule, die in der Familiengärtnerei arbeitet und sich nicht bereit fühlt für eine Beziehung. Umso erschrockener ist sie, als sie auf der Feier Lasse begegnet, einen One-Night-Stand, den sie eigentlich nie wieder sehen wollte. Sie setzt alles daran, ihn auf Abstand zu halten. Doch er ist mit dem Freund ihrer besten Freundin ganz eng befreundet und so laufen sie sich immer öfter über den Weg. Immer öfter stellt sich dem Leser die Frage, was bei dem One-Night-Stand so falsch gelaufen ist und: Gibt es eine Chance für die beiden?
Meine Meinung:
Das Cover scheint einen direkt nach Schweden entführen zu wollen, das typisch rote Holzhaus ist einfach Schweden pur. Doch mir war es mit den beiden Personen im Vordergrund etwas zu überladen und ich habe vor allem danach gegriffen, weil mir das Buch eine gedankliche Reise nach Schweden versprach.
Den Schreibstil von Lina Hansson mag ich, er ist leicht, flüssig, humorvoll und sehr bildhaft, so dass man gut in die Geschichte eintauchen kann. Auch die Protagonisten sind gut beschrieben, man kann sie wunderbar im Kopfkino agieren lassen.
Ich fand es leicht, in die Geschichte einzutauchen, doch Jules Verhalten war mir an einigen Stellen im Buch zu kindisch. Statt ihre Zweifel und vielleicht auch Ängste anzusprechen, zieht sie sich entweder in sich selbst zurück oder teilt kräftig gegen Lasse aus. Das dieser in der ganzen Zeit so ruhig bleibt und sich nur äußerst selten provozieren lässt, war überraschen. Reden hätte so viele Umleitungen vermeiden können. Im Grunde war die Geduld von Lasse bewundernswert und hat am Ende Jule den Weg zu sich selbst und zu einer Beziehung ermöglicht. Für mich war bei Jule nur sehr langsam eine Entwicklung zu erkennen. Lasse hingegen wurde mir über die Seiten des Buches hin immer sympathischer.
Insgesamt ist der Roman ein toller Wohlfühlroman, der einen auf eine Reise nach Schweden mitnimmt und sich leicht und unbeschwert lesen lässt.