Medizinische Experimente, mysteriöse Todesfälle, viktorianisches Ambiente…
Ich kann leider nicht behaupten, dass ich mich im Krimi-Genre besonders zuhause fühle. Aber man soll ja auch mal was neues wagen. Nach ein paar ersten Startschwierigkeiten fand ich mich dann tatsächlich gut in der ruhigen, düsteren Kriminalgeschichte zurecht.
Überzeugen konnte mich vor allem, wie lebendig die Stadt und die damalige Zeit während des Lesens wurden. Schnell kam ans Licht, wie gut sich das Autoren-Duo selbst mit Schottland sowie dem historischen und auch medizinischen Hintergrund der Geschichte auskennt. Ein grosser Pluspunkt dafür.
In der ersten Hälfte passiert leider nicht sonderlich viel (mir wurde jedoch gesagt, das sei bei Krimis oft der Fall), anschliessend nimmt die Handlung aber an Fahrt auf und endlich kann man sich mit Will Raven und Sarah Fisher auf die teils irreführende Spur der mysteriösen Mordserie begeben. Und das Ende fand ich dann wirklich gelungen. Es war spannend, Einblick in ein Jahrhundert zu erhalten, das von medizinischen Experimenten, sozialen Gegensätzen und gesellschaftlichem Aufbruch geprägt wurde.
Nun ja. Krimis sind zwar noch immer nicht so meins, allerdings halte ich «Die Tinktur des Todes» für ein gutes & kurzweiliges Buch (dasselbe gilt für Band 2), besonders um sich etwas mehr mit dem Genre anzufreunden.