«So viele Bücher. Und du nimmst ausgerechnet dieses.» Was ein paar wenige Worte am Anfang eines Buches bewirken können. Mein erster Gedanke war: Dieses Buch muss einfach gut sein.
Leider habe ich «One True Queen» erst viel zu spät entdeckt – alle sprachen plötzlich davon und schlussendlich liess ich mich vom Hype mitreissen. Zum Glück. Die vergossenen Tränen, die mir das Ende beschert hat, sind mittlerweile getrocknet, aber mein Herz schmerzt noch immer vom Abschied. Was für eine unglaublich tolle Geschichte.
«Wie er da steht, sieht er aus, als gehörte er in diese Wälder. Als gehörten all diese Wälder ihm. Ich habe mich immer gefragt, wie Peter Pan aussähe, würde er je erwachsen werden. Da steht meine Antwort.»
Die Geschichte von Mailin und ihrer Schwester (mehr will ich jetzt nicht verraten) erinnert mich ein wenig an Wolfgang Hohlbeins «Märchenmond». Weitere Parallelen bleiben aber aus, wodurch man den Gedanken, sowas in die Richtung doch früher schon mal gelesen zu haben, schnell wieder los wird. Das Königreich Lyaskye ist bis ins Detail durchdacht und wird durch den wunderbaren Schreibstil der Autorin sehr schön an den Leser weitergegeben. Man kann sich bildlich vorstellen, wie es wäre, dort zu leben. Und soll ich ehrlich sein? Immer wieder habe ich mich dabei erwischt, wie ich gehofft habe, auch ausserhalb des Buches mal für eine Weile in eine solche Welt abzutauchen.