Die Bestsellerautorin Sofi Oksanen, Tochter einer estnischen Mutter und einem finnischen Vater, lebt in Helsinki. Ihr dritter Roman «Fegefeuer», war monatelang die Nummer eins der finnischen Bestsellerliste und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Unter anderem dem Finlandia-Preis, dem Literaturpreis des Nordischen Rates.
Die Geschichte beginnt in Helsinki 2016. Die Protagonistin Olenka sitzt auf einer Parkbank und beobachtet eine Familie.Als sich eine Frau neben sie setzt, erschrickt sie; sie würde diese Frau überall wiedererkennen, denn Olenka hat ihr Leben zerstört. Und gewiss ist sie gekommen, um Rache zu nehmen. Für einen kurzen Moment sind sie hier zusammen – und schauen ihren eigenen Kindern, die nichts von ihrer Existenz ahnen, beim Spielen zu. Die Geschichte führt uns in die Vergangenheit von Olenka, in eine Zeit in der Ukraine nach dem Zusammenbruch der UdSSR. Ein grosses Geschäft ist da der Kinderwunsch reicher Europäerinnen und Olenka ist mittendrin in der Eizellen Mafia.
Die Autorin geht auf alle Seiten der Geschichte ein, fesselnd und rasant geschrieben. Auf der einen Seite fragte ich mich, warum lässt sich die Protagonistin auf diese ganze Situation ein. Aber als Leser bekommt man immer mehr auch von den Lebensumständen ihrer Familie mit und irgendwie kann man es ein Stück weit nachvollziehen. Wir begleiten Olenkas auf ihrem Aufstieg und Fall, als Vermittlerin von osteuropäischen Eizellspenderinnen. Das Verschwinden einer Spenderin und ihre eigene Familiengeschichte, welche sie einholt, zwingen sie zu einer Flucht aus der Ukraine.