Whale Island, Band 1: Die Rezeptionistin Greta Lorenz wurde von ihrem Chef, dem attraktiven, aber unnahbaren Hotelmanager Duncan Sommerset, abberufen, ihn auf eine Geschäftsreise nach Kanada zu begleiten. Die Reise geht nach Whale Island in Neuschottland, der früheren Heimat von Duncan, wo seine Familie ein kleines Hotel betreibt. Greta wird für Duncans Ehefrau Catherine gehalten, was er jedoch nicht richtigstellt, sondern sie darum bittet, mitzuspielen. Was soll das? Warum sind sie überhaupt auf Whale Island? Wieso war er jahrelang nicht zu Hause?
Erster Eindruck: Ein wunderbares Sehnsuchts-Cover – gefällt mir ausgezeichnet. Ich mag auch den Situationsplan in der vorderen Buchklappe.
Die Protagonisten haben mir gleich sehr gefallen: Greta, die Rezeptionistin, sowie Duncan „Eisblock“, Hotelchef, verheiratet mit Catherine „Eisprinzessin“. Merkwürdig, dass Duncan ausgerechnet Greta aufbietet, ihn auf eine Geschäftsreise zu begleiten. Und er sagt ihr noch nicht mal, was das Ganze eigentlich soll. Als sie nach Whale Island kommen, werden sie an der Fähre von Duncans Mutter begrüsst. Sie ist ausser sich vor Freude, dass Duncan zurückgekommen ist (sein Bruder Aidan ist hingegen überhaupt nicht erfreut), und erst noch mit seiner Frau Catherine! Tja, Duncan hat dies nicht richtiggestellt und nun ist Greta vorübergehend seine Angetraute. Das kann ja heiter werden! Was, wenn herauskommt, dass Greta nicht Catherine ist? Wieso hat die „richtige“ Catherine ihren Mann nicht begleitet?
Ich fühlte mich beim Lesen der Geschichte an den Film „Selbst ist die Braut“ („The Proposal“) mit Sandra Bullock und Ryan Reynolds in den Hauptrollen erinnert. Aber unter vertauschten Rollen: dort ist sie die Chefin, er ihr Mitarbeiter, und sie reisen zurück in seine Heimat.
Ich will hier gar nicht zu viel verraten, denn ich würde Lesefreude vorwegnehmen, und das will ich nicht. Daher nur so viel: Mir hat gut gefallen, dass die Geschichte abwechselnd aus Gretas und Duncans Sicht erzählt wurde. Ich habe mich auf Whale Island sofort wohl gefühlt, die Familie Cameron und die anderen Inselbewohner ins Herz geschlossen. Rae, die fahrende Bibliothekarin, ist hierbei speziell hervorzuheben – sie ist eine beeindruckende Frau!
Schuldgefühle, Verlust, Familie und Heimat sind nur einige der behandelten Stichworte. Das Buch war trotz seiner 560 Seiten im Nu ausgelesen: es war für mich eine wunderbare lesetechnische Reise nach Whale Island mit sehr vielen Emotionen aller Art – von mir gibt es wohlverdiente 5 Sterne und ich freue mich sehr auf die Fortsetzung.