Auch in diesem Roman ist sich der schwedische Schriftsteller Jonas Jonasson treu geblieben. Die Geschichte ist haarsträubend und verwickelt, die Protagonisten sind schrill und ich konnte mich nur sehr bedingt in sie einfinden oder mit ihnen identifizieren. Die Geschichte pendelt zwischen Kenia und Schweden, zwischen Moderne und Aufbegehren und zwischen rückständigem Nationalismus und rechtem Gedankengut. Jonasson erweckt mit Irma Stern eine reale historische Person wieder zum Leben: die Malerin Irma Stern. Sie steht für die Moderne, das Unangepasste und die Freiheit. Victor, einer der Protagonisten im Roman, steht im Gegensatz dazu für das Nationalistische und stramm rechte.
Ausgerechnet dieser Victor wird mit der Tatsache konfrontiert, dass er mit einer schwarzen Prostituierten ein Kind gezeugt hat und will dieses Kind nur noch loswerden. Warum also nicht gleich den ungeliebten „Sohn“ in Afrika aussetzen? Nun nimmt die Geschichte Fahrt auf, der Autor lässt seine handelnden Figuren Pirouette um Pirouette drehen. Eine zentrale Rolle spielen dabei zwei Werke Irma Sterns, die jede der beteiligten Parteien für ihre Zwecke nutzen möchte. Doch die Geschichte trägt insgesamt nicht. Die Verwicklungen – am Anfang noch von einer gewissen Komik und Leichtigkeit – werden immer haarsträubender und so trägt die Geschichte einfach nicht über die gesamte Länge des Buches. Die Figuren selbst bleiben irgendwie leblos. Und sollte der Autor mit der Geschichte eine Lanze gegen Rassismus und nationalistische Tendenzen brechen wollen, so verschwindet dieses Anliegen unter dem dicken Mantel der lustigen, konstruierten Inszenierung.