Ein Mord passiert und das Opfer hat einen Textausschnitt im Mund, der aus der Grimms’schen Märchensammlung stammt. Viel mehr noch, er wurde von den Geschwistern von Droste zu Hülshoff beigesteuert.
Daher liegt der Verdacht nahe, dass der Mord was mit den Gebrüdern Wilhelm und Jacob Grimm zu tun haben muss. Oder? Als dann ein weiterer Mord geschieht, fasst Jacob den Entschluss, den Mörder auf eigene Faust zu ermitteln, denn offenbar macht es sich die preussische Polizei etwas einfach und erklärt kurzerhand ihn zum Hauptverdächtigen. Tatkräftige Unterstützung erhält er von Annette von Droste zu Hülshoff, die mit ihren analytischen Fähigkeiten das Rätsel dann löst.
Preussen nach Abzug Napoleons. Was zuerst nach Befreiung und Erleichterung klingt, wird schnell zu einer Rückgewandtheit an alte Zeiten. Die gesellschaftlichen Normen sind streng, Republikgedanken staatsfeindlich. Die Autorin kreiert eine düstere Stimmung, passend zu den Geschehnissen. Sehr amüsant dagegen sind die Wortgefechte der Grimms mit der schlagfertigen Annette. Auch, wenn die Geschichte fiktiv ist, so kann man davon ausgehen, dass die Gebrüder Grimm die Schwestern Jenny und Annette von Droste Hülshoff tatsächlich begegnet sind