Die 15-jährige Kim wird für die Sommerferien von ihrer Mutter zum leiblichen Vater abgeschoben, den sie bisher noch nie gesehen hat. Wer ist dieser ihr bis anhin unbekannte Mann eigentlich? Er ist der wohl erfolgloseste Markisenverkäufer überhaupt: die Verkäufe seiner Retro-Designs laufen schleppend und könnten sogar von einer Schnecke überholt werden! Werden sich Vater und Tochter näher kommen?
Erster Eindruck: Das Cover ist ja sowas von retro. Mir gefällt die Haptik des Buches, aber es irritiert mich, dass der Buchtitel und der Autorenname nicht vorne drauf stehen (das Grüne vom Bild ist „nur“ eine lose Banderole, die ich offenbar gleich beim Auspacken entsorgt habe). Ebenfalls irritierend finde ich die merkwürdige eingeklebte Innenklappe aus Papier. Fazit: auffällig, ja, aber schön? Nicht so ganz mein Geschmack.
Die Geschichte startet mit einem Rückblick auf Juli 2005. Die 15-jährige Kim hat also keinen Bock auf Schule, musste schon eine Ehrenrunde drehen (und steht kurz vor der zweiten), lässt öfters mal etwas mitgehen. Familie: Mutter, Stiefvater Heiko, Halbbruder Geoffrey, Kim. Eine Grillparty endet in einer Tragödie, worauf Kim sechs Wochen in die Psychiatrie kommt. Anschliessend wird sie während des Sommerurlaubs zu ihrem bisher unbekannten leiblichen Vater Ronald verfrachtet, währenddessen der Rest der Familie nach Miami fliegt. Die erste Begegnung mit Ronald und die Schilderung seines Umfelds haben bei mir eine mittelgrosse Beklemmung ausgelöst – ich wollte nur noch weg. Wie sollte Kim das aushalten? Ronald ist Markisenverkäufer, verkauft aber so gut wie nie eine seiner zwei Designs. Kim fragt ihren Vater, warum er nicht etwas anderes macht. Seine Antwort bleibt schwammig. Er hat offenbar eine Schuld auf sich geladen und dieser Job ist nun seine Busse.
Dies war mein zweites Buch des Autors (nach “Maria, ihm schmeckts nicht”, was mir sehr gefallen hat). Leider war schon der Buchstart nur mässig unterhaltsam und die Geschichte wurde für mich nicht besser. Obwohl ich ein Vielleser bin, hat sich die Lektüre über Tage gezogen, da ich das Weiterlesen dieses Buches immer wieder prokrastiniert habe. Ich wurde mit keinem der Protagonisten warm und weder die Story noch der Humor konnten mich überzeugen. Das ist schade und es tut mir sehr leid, dem Buch deshalb nur 2 Sterne geben zu können. Anhand von anderen begeisterten Rezensionen sehe ich, dass das Buch vielen Lesern sehr gut gefällt, was mich wiederum für den Autor sehr freut.