Dieses Buch hat mich in meiner Meinung, dass der Mensch von Natur aus böse und gewalttätig ist, endgültig bestärkt. Oft wird mir widersprochen, was ich nicht nachvollziehen kann. Wer nur schon die letzten 2000 Jahre des homo sapiens verfolgt hat, dem wird bald aufgefallen sein, dass die Geschichte der Menschheit eine unheimlich destruktive und gewalttätige Geschichte ist. Und das irgendwann Frieden auf Erden herrschen wird, gehört für mich eh in die Kategorie schlechter Witz. Britische Jugendliche überleben einen Flugzeugabsturz auf einer gottverlassenen Insel, und was zu Beginn wie ein unverhofft geschenktes Paradies wirkt, wird bald zur menschlichen Hölle. Es bilden sich zwei Gruppen, die anfänglich noch friedlich miteinander kutschieren, aber schon bald tritt das wahre Gesicht der noch jungen Menschen ans Tageslicht. Neid , Missgunst, der Wunsch nach Herrschaft, Aggression, alles, was möglich ist, tritt auf diesem kleinen Eiland im Nirgendwo sehr rasch und sehr blutig ans Tageslicht. Es ist so, als könnte der Mensch nicht friedlich bleiben, auch wenn er keinen Anlass hat, Krieg vom Zaun zu brechen. Ein schmales Buch, sehr intensiv, erschütternd und oft auch unerträglich. Zu Recht wird der “Herr der Fliegen” noch heute in den Schulen gelesen. Lehrreicher, als so manche Geschichtsstunde…