Ein Mord, zwei Verdächtige und niemand ist wirklich ehrlich.
Bis zum letzten Kapitel ist unklar, wer der Mörder / die Mörderin ist, in dieser Hinsicht hat der Autor recht behalten. Man kommt nicht dahinter und muss das Buch bis zum Ende lesen, um die gesamte Auflösung zu erfahren. Es ist leicht geschrieben, man kommt sehr gut durch und die nötigen Cliffhanger motivieren zum Weiterlesen. Die Kommissarin hat mir sehr gut gefallen, ebenso wie Henning, den man wirklich anfing zu hassen.
Aber ich hatte mehr Grusel und Nervenkitzel erwartet. Als Leser:in wird man lange hingehalten; das, was man endlich erfahren will, wird immer weiter ins nächste Kapitel verschoben. Das war anfangs ganz spannend, irgendwann wurde es aber eher mühsam. Der ganze Aufbau erhöht die Erwartungen an die Wendungen und Auflösung enorm, leider wurden diese dann aber nicht wirklich erfüllt. Auch das Ende, zwar nicht vorhersehbar, war dann aber auch nicht sonderlich genial. Die Anmerkung direkt am Anfang des Buchs, die mich als Leser:in dazu auffordert, aufmerksam zu lesen, fand ich eher irritierend. Als Autor:in würde ich erwarten, dass jedes meiner Bücher aufmerksam gelesen wird, nicht nur diejenigen, in denen ich ausdrücklich darum bitte.
Es liest sich sehr flüssig und bleibt auf seine Art auch spannend, trotzdem konnte es mich inhaltlich nicht wirklich überzeugen.