Talschaft Schwyz, 1313. Schweizer Geschichte, Legenden und Erzählungen. So war es wirklich, zumindest laut diesem Buch. Eine Geschichte über die Schweizer Geschichte aus der Sicht eines Jungen, der live dabei war.
Sprachlich enttäuscht Lewinsky nie, auch hier nicht. Man hört das Alter des Protagonisten deutlich heraus – sein Trotz, seine vereinfachte Denkweise, seine Ehrlichkeit – und die vielen Helvetismen verleihen dem Text gerade den Charme, den diese Geschichte braucht. Ein Liebesbrief an das Erfinden von Geschichten und all seine Formen und Varianten. Wo tauchen Geschichten überall auf und wie begleiten sie die Menschen im Alltag? Eine eigentlich eigene und unabhängige Handlung, in die immer wieder Elemente unserer eigenen Landesgeschichte eingeflochten werden. Sehr amüsant ist es dann, wenn man plötzlich wieder ein Element aus dem Schulunterricht erkennt und lesen kann, wie sich das damals «wirklich» abgespielt hat.
Die Geschichte ist interessant, die Charaktere sehr unterhaltsam und geschrieben ist es tadellos. Das Einzige, was mir gefehlt hat, war dieser Zug, der mich dazu gebracht hat, auch nach Kapitelende weiterzulesen. Aus diesem Grund, aber auch nur aus diesem Grund alleine, hatte ich etwas länger beim Lesen.
Ich denke nicht, dass das Buch jedem/jeder zusagt, mir hat es aber gefallen und ich empfehle es allen, die sich für die Geschichten des Lebens und die Geschichte der Schweiz interessieren oder sich zumindest darauf einlassen möchten.