Das Buch spielt am Golf von Bengalen und handelt von Léna, welche einen schrecklichen Verlust erlitten hat. Sie war Lehrerin und reist hierher, weil sie vergessen möchte. Die zweite wichtige Frau im Buch ist das indische Mädchen Lalita. Dieses ist im ersten Buch der Autorin «Der Zopf» ebenfalls vorgekommen (Dies ist jedoch eine eigenständige Geschichte). Lalita lässt jeden Morgen am Ozeaen ihren Drachen fliegen und rettet mit Hilfe von Preti, der dritten starken Frau im Buch, Léna aus den Wellen. Preti ist die Anführerin einer Selbstverteidigungsgruppe für junge Frauen, welchen Gewalt angetan wurde. Sie lebt hier und kennt daher die Einheimischen und ihre Lebenssituation sehr genau. Léna entdeckt bei der jungen Lalita das Potential welches brachliegt, als sie diese am Strand zu unterrichten beginnt.
So wächst der Plan, auch für andere junge Frauen, welche als Dalit kaum die Möglichkeit haben eine Schulbildung zu erhalten, zu unterrichten. Kann sich Léna vorstellen für länger hier zu leben und nicht mehr nach Frankreich zurückzukehren? Gelingt es ihr mit Hilfe von Preti eine Schule zu gründen?
Die Autorin hat eine Problematik in ein spannendes Buch verpackt – sehr zu empfehlen, stimmt nachdenklich und es regt an, sich mehr über die Verhältnisse zu informieren. Immer noch werden vor allem junge Frauen in Indien vom gesellschaftlichen Leben, insbesondere von der Schule ausgeschlossen. Und dies rührt vom, in Indien durch den Hinduismus verbreiteten, Kastensystem her. Zur Kaste der Dalit, “unberührbaren” gehören gemäss dem hinduistischen Glauben die Menschen, welche Berufe wie Wäscher, Friseur, Putzfrau, Müllbeseitiger, etc. ausüben. Und das andere Problem ist die Einbindung der jungen Kinder, vor allem Mädchen, im eigenen Restaurant, der Wäscherei, etc. zum Arbeiten.