Das Debut der Autorin diverser Stücke ist eine Wucht. Ich habe es an zwei Sommertagen inhaliert. In einem rasanten Tempo und mit einer unglaublichen Intensität, ständig im Dialog mit einem unbekannten (inneren) Gegenüber, spricht die junge, schwarze, ostdeutsche Erzählerin atemlos über ihre Kindheit in der DDR, ihre Panikattacken, über Liebe, Identität, Todessehnsucht und Lebenslust, über ihren angolanischen Vater, ihre verschrobene Punker-Mutter und den Selbstmord ihres Zwillingsbruders. Trotz teilweise heftigen Themen und Szenen entlässt “1000 Serpentinen Angst” einen nach über 300 Seiten nicht mutlos und überfordert, sondern inspiriert und angeregt. Der Roman hat es auf die Longlist des Deutschen Buchpreises 2020 geschafft und es würde mich nicht überraschen, ihn auch auf der Shortlist wieder zu finden.