Es ist der 31. August 1999. Für Pascal, der von allen nur Krüger genannt wird, kann der Tag nicht schnell genug vorbeigehen, denn seit er nicht mehr schwimmen kann, hasst er den Sommer. Doch dann trifft er mit seinem Freund Viktor auf das Zirkusmädchen Jacky und der Tag entwickelt sich zu einer Achterbahn der Gefühle, die ihn für immer verändern wird…
Ohne Umschweife werden die Leserinnen und Leser ins Jahr 1999 entführt und erleben mit Krüger die spezielle Stimmung dieses flirrenden, letzten Hitzetags. Christian Huber gelingt es sehr gut, die innere Zerrissenheit und gleichzeitige Unbeschwertheit der Jugendlichen zu beschreiben, weshalb es leichtfällt, sich in Pascal hineinzuversetzen. Die ruhigeren Szenen mit den drei Hauptpersonen zählen für mich zu der grossen Stärke des Romans: Die Freundschaft mit Viktor und die anbahnende Liebe zwischen Jacky und Pascal wird realistisch und berührend beschrieben. Gleichzeitig ist die Spannung um Krügers Geheimnis stets präsent, was dazu führt, dass man das Buch gar nicht mehr zur Seite legen will.
Leider lenken gegen Ende einige übertriebene, fast filmreife Action-Szenen von den feinfühligen Themen wie Freundschaft, erster Liebe und problematischen Familienverhältnissen ab und lassen die Geschichte insgesamt unrealistischer erscheinen.
Alles in allem eine spannende Lektüre, die sich schnell lesen lässt und die durch ihre spezielle, einzigartige Stimmung und berührende Stellen besticht. Insgesamt wurde etwas zu viel in das Buch gepackt: Wären ein paar nebensächliche Handlungsstränge und Personen weggelassen worden, hätte das Pascals Geschichte noch tiefgründiger und glaubwürdiger gemacht.