Ich habe schon sehr vieles über dieses Buch gehört. Insbesondere im englischsprachigen Bereich. Ein 18-jähriges Mädchen, das sich noch nie verliebt hat, geschweige geküsst oder mehr? Der Klappentext hat mich sehr neugierig gemacht und das Cover ist meiner Meinung nach auch ein Eyecatcher. Ich war gleich in Stimmung, dieses Buch zu lesen, als es bei mir ankam und freute mich, diese Welt kennenzulernen.
Georgia ist ein 18-jähriges, ruhiges und unscheinbares Mädchen. Sie hat soeben die Schule beendet und geht jetzt zusammen mit ihren besten Freunden Pip und Jason in auf die Durham Universität. Bisher hat sie noch gar keine Erfahrungen in Sachen Liebe gemacht, weswegen sie es sich zur Aufgabe gemacht hat, an der Uni all das zu erleben, was jeder Student tut: Jungs, Dates, Partys… Sie vergöttert alles, was mit der Romantik zu tun hat. Warum also scheint es in der Realität bei ihr anders zu sein? Warum empfindet sie komplett anders als andere? Im Verlaufe ihres Studium beginnt sie ihre Sexualität und sich selbst kennenzulernen. Wird sie damit klar kommen?
Ein wirklich sehr tolles Buch über die Sexualität. Toll fand ich vor allem, dass es Teenager sind, die über ihre Sexualität erzählen. Georgia ist ein sehr liebes und ruhiges Mädchen, ich mochte sie von Anfang an. Man merkt ihre Unsicherheit und im Verlauf vom Buch auch ihre Verzweiflung, weil sie sich selber nicht verstand. Pip und Jason sind auch ganz tolle Charaktere, die sich super ergänzen. Pip, die lesbische und laute Latina, Jason, der ruhige und positive Hetero. Als noch Rooney dazu kam, war ich mir nicht so sicher, wie ich sie finden soll. Zwar eine sehr sympathische und auffällige Person, aber dennoch habe ich ihr das nicht ganz abgekauft. Sie hat die Freunde richtig durcheinander gebracht. Insbesondere Pip. So viele Szenen sind so witzig beschrieben, ich musste einige Male lachen. Andererseits sind auch viele sehr emotional und berührend. Die Entwicklung von Georgia hat mir sehr gut gefallen. Denn sie hatte überhaupt keine Ahnung, was es noch für Sexualitäten gibt. Hetero, Homo, Bi… Diese Begriffe sind für jeden klar, doch danach wird es schwieriger. Auch ich habe sehr vieles über andere Sexualitäten gelernt, von denen ich noch nie gehört habe. Das Thema wurde sehr schön aufgegriffen und vor allem von Teenagern erzählt, was es noch authentischer machte. Immerhin lernen Kinder schon ganz früh, von der Familie zB, dass es nur eine Sexualität gibt und alles andere ist falsch, oder krank, oder unnormal. Klar, dass viele Teenies in diesem Alter verwirrt sind, sich nicht selber akzeptieren, sich selber abstossen oder schlimmeres, weil sie so unter Druck stehen oder gar keine Chancen hatten, sich selber kennenzulernen. Die Art und Weise, wie die Autorin dies in diesem Buch aufgeschrieben hat, hat mich sehr zum Nachdenken gebracht.
Ein sehr wichtiges Buch über ein Thema, welches leider noch nicht klar behandelt, oder gar immer noch abgelehnt wird. Verschiedene Sexualitäten werden kurz erklärt, so dass der Leser gut informiert ist und je nachdem eine Selbstreflexion machen kann. Auch wenn es für jüngere Leser gedacht ist, würde ich es dennoch jedem ans Herz legen, die sich gerne auf diese Art informieren möchten. Der Schreibstil ist toll und auch sehr reif geschrieben. Von daher kann ich mir vorstellen, dass es vielen zusagen würde.