An der biologischen Fakultät in Stanford geht Olive Smith völlig in ihrem Studium auf. Sie ist mit Leib und Seele Wissenschaftlerin und mit Beziehungen oder gar der Liebe hat sie es nicht so. Wer könnte denn auch eine graue Labormaus wie sie mögen? Um ihrer besten Freundin Anh zu einem Date mit deren Traummann zu verhelfen, küsst Olive den erstbesten Mann und das ist ausgerechnet der von allen Studenten gefürchtete Dozent Adam Carlsen. Die beiden gehen eine Zweckbeziehung ein und spielen dem ganzen Campus die grosse Liebe vor.
Was für eine witzige, romantische und tolle Geschichte. Als Leser spürt man von Beginn weg die Verbindung zwischen Olive und Adam und es knistert ganz schön zwischen den Buchseiten. Klar ist, dass die beiden sich mögen und anziehend finden. Doch keiner will es wahrhaben und auch zugeben. Das ergibt immer wieder mal sehr romantische Situationen, die die Autorin stimmungsvoll und ohne Kitsch beschrieben hat. Allerdings hätte die „Hotelszene“ sehr gekürzt werden dürfen.
Olive mochte ich unheimlich gerne. Sie ist oft gehemmt und sieht „soziale Interaktion schwierig“ für sich (Seite 13). Doch Olive ist auch leicht chaotisch und sehr unterhaltsam. Warum sie ausgerechnet den unfreundlichsten Dozenten der ganzen Universität küsst, spricht für ihr großes Herz und passt zu ihr. Den Grund dafür verrate ich natürlich nicht. Nur soviel: Ich fand ihn nachvollziehbar.
Adam ist eine Figur, die nicht nur positiv beschrieben wurde. Er ist attraktiv, groß, kann aber auch übellaunig und bärbeißig sein. Zuerst habe ich mich gefragt, wie Olive so einen Stinkstiefel nur aushält? Doch Adam entwickelt sich und wird sympathischer und auch netter. So kann man den beiden zusehen, wie sie beginnen, sich sympathisch zu finden. Ob schlussendlich die Liebe einzieht?
Die Ausbildung an der Universität, die Seminare und Arbeiten nehmen einen zentralen Punkt der Geschichte ein und haben mir gut gefallen. Frauen, die sich in männerdominierten Lehrgängen durchsetzen müssen, Dozenten, die Studenten zur Schnecke machen und immer wieder Nächte, die gefüllt sind mit Laborarbeiten…. Studentenleben wie im realen Leben.
Den Schreibstil empfand ich als locker, leicht und amüsant. Oft musste ich schmunzeln und ich habe mich einfach gut unterhalten gefühlt.