Der christliche Glaube, wie wir ihn heute kennen und leben, hat seine Wurzeln im Judentum. Doch über die Jahrhunderte wurde er von unterschiedlichen weiteren Kulturen geprägt. Das hat zur Folge, dass wir viele biblische Texte heute anders verstehen und interpretieren als die ersten Judenchristen, die Menschen, die Jesus und seinen Reden zuhörten. Noch heute gibt es jedoch Juden, die zum Glauben an Jesus Christus finden und durch ihre Herkunft mit der Art des jüdischen Denkens vertraut sind. Arnold G. Fruchtenbaum ist einer von ihnen. In seinem Buch zeigt er, welche Bedeutung zentrale Ereignisse im Leben von Jesus Christus für die jüdischen Menschen damals in ihrem Alltag mit vielen Bräuchen und Gesetzen hatten. Es gibt dabei Kostbarkeiten zu entdecken, die zu einem tieferen Verständnis der Schrift führen.
Was begeistert mich so an diesem Buch?
Die Bibel ist voller Schätze. Immer wieder entdecken wir neue Perlen, auch abhängig davon, wie wir ans Lesen gehen, mit wem wir darüber reden und welche Fragen wir uns stellen. Für mich bisher einzigartig am Buch von Arnold G. Fruchtenbaum ist die Betrachtung von Bibeltexten anhand der Erläuterungen zum jüdischen Hintergrund. Viele Fragen habe ich mir vorher noch nie gestellt.
Mich fasziniert es, zu erfahren, wie Jesus lehrte und was schliesslich zur Ablehnung des Messias führte. Fast unerträglich und erschütternd zu lesen sind die Ausführungen über die Gerichtsverhandlungen, die Unrechtmässigkeiten während dem Verfahren, die Verurteilung, die schreckliche Folter und schliesslich die Hinrichtung des Messias.
Mit «Das Leben des Messias» erhalte ich einen anderen Zugang zur damaligen Zeit, aus einer Perspektive, die mir vorher unbekannt war. Die Göttlichkeit und die Menschlichkeit Jesu strahlen in einem neuen Licht.
Das Buch ist sehr informativ und leicht zu lesen. Ich konnte es fast nicht mehr zur Seite legen, nachdem ich mit der Lektüre angefangen hatte. Zweifellos ein Gewinn!