Man sollte das ganze Buch nicht unter dem Massstab: Mit erwachsenen Augen lesen, sondern eher schauen, wie viel Kind steckt noch in einem Selbst.
Der Protagonist ist ein Junge ohne grosse Perspektive oder besondere Fähigkeiten (also im Grunde man selbst, als Teenager..). Und der bekommt auf einmal unerwartet einen einzigartigen Gefährten an die Seite gestellt, der aus ihm etwas Besonderes macht. Eragon ist jetzt kein Bauernjunge mehr, sondern ein angehender Drachenreiter, bewundert vom einfachen Volk, gefürchtet vom König und seinen Häschern. Der Bauernjunge kann auf einmal fliegen, per Telepathie mit seinem Drachen sprechen und entdeckt, dass er magische Kräfte hat – wie sonst kaum ein Mensch. Genau der Stoff aus dem Träume gestaltet sein sollten. Zusammen mit seinem Drachen Saphira und dem alten Geschichtenerzähler Brom muss er später Hals über Kopf seine Heimat verlassen. Eragon begibt sich nun auf eine lange Reise, in deren Verlauf er viel über das Land Alagaesia und dessen Bewohner erfährt. Besonders gut gelingt es Paolini in einer einfach gehaltenen Sprache ein Zaubersystem zu erklären, wie es bislang kein Zweites in der Fantasywelt gibt. Wenn man sich vorstellt, dass der Autor selbst erst 15 Jahre ist, als er sein Erstlingswerk schreibt, ist dies eine begnadete Leistung und verdient hohe Anerkennung.
In Eragon wird genau beschrieben, wie das Zaubern funktioniert und wie der junge Eragon seine Zauberkraft selbst kontrollieren kann. Gibt er nicht genau Acht, könnte er sich auch selbst damit töten. Das Buch ist abwechslungsreich geschrieben und man findet sowohl Landschaftsbeschreibungen als auch atemberaubende Kampfszenen Lustiges und Trauriges darin - eben alles was ein gutes Abenteuer braucht.